Die Einrichtung verfügt insgesamt über sechs dezentralen Wohngruppen. Diese befinden sich in Pforzheim, dem Enzkreis und dem Landkreis Calw. Sie sind eingebettet in die jeweilige Nachbarschaft, dies ermöglicht eine lebensweltorientierte Gestaltung des Alltags. Die dezentralen Standorte tragen dazu bei Stigmatisierungen, zum Beispiel in der Schule, vorzubeugen. Darüber hinaus bietet die sozialräumliche Orientierung den jungen Menschen die Chance sich in das Gemeinwesen zu integrieren.

Die Angebote reichen von einer Kindergruppe, über eine therapeutisch begleitete Mädchenwohngruppe bis hin zu geschlechtergemischten Gruppen. Somit bieten wir allen Altersstrukturen ein passendes Angebot.

Die familienorientierten Wohngruppen versorgen sich autark, dies bietet den jungen Menschen die Möglichkeit sich selbst auszuprobieren und erste Erfahrungen im Bereich der Haushaltsführung zu erlangen. So können im Alltag die anfallenden Aufgaben von den Fachkräften und den jungen Menschen gemeinsam erledigt werden.

Zu den möglichen Aufgaben gehören:

• Strukturierung des Alltags
• Stärkung sozialer Fähigkeiten
• Entwicklung von Lebens- und Zukunftsperspektiven
• Förderung des familiären Umfelds und seiner Erziehungsbedingungen
• Soziale Integration ins Gemeinwesen
• Familienrückführung oder Verselbständigung

Bei Bedarf kann zusätzlich eine Zusammenarbeit mit der einrichtungsinternen Kunsttherapeutin stattfinden. In der Therapeutischen Mädchenwohngruppe sind diese Termine obligatorisch.

Im Rahmen des Betreuten Jugendwohnen bieten wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit in Wohnungen mit bis zu drei Plätzen aber auch in Einzelwohnungen ein eigenständiges Leben zu führen. Somit haben sie die Chance sich in einem geschützten Rahmen auf die selbstständige Lebensführung vorzubereiten. Die Wohnungen befinden sich in Pforzheim, dem Enzkreis und im Landkreis Karlsruhe.

Diese Art der Hilfe benötigt ein gewisses Maß an Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit. Die Jugendlichen und jungen Menschen werden regelmäßig von den sozialpädagogischen Fachkräften in ihren Wohnungen besucht. Diese Treffen dienen der Beratung und Unterstützung der jungen Menschen. Themen der Zusammenarbeit sind unter anderem:

• Organisation des Haushalts und der Finanzen
• Unterstützung bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive
• Umgang mit Behörden und Institutionen
• Psychosoziale Versorgung

Unter Erziehungsbeistandschaft versteht man eine professionelle, sozialpädagogische Begleitung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Familie. Es handelt sich also um ein ambulantes Hilfsangebot der Kinder- und Jugendhilfe. Folgende Bereiche könnten mögliche Punkte der Hilfe darstellen:

• Vermitteln bei Eltern-Kind-Konflikten
• Förderung der Selbstständigkeit
• Unterstützung und Begleitung bei der schulischen/beruflichen Verselbstständigung
• Hilfe bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen

Das Schulprojekt von amj-Jugendhilfe GmbH richtet sich an Jugendliche und dient der Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss. Die jungen Menschen werden in einer Kleingruppe (max. 12 Plätze) von Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen mit einer Sonderpädagogischen Zusatzausbildung beschult. Ziel des Projektes ist es den Jugendlichen einen sicheren Rahmen zu geben in welchem sie sich auf die sogenannte Schulfremdenprüfung vorbereiten können. Gerade für Jugendliche die Defizite im Sozialverhalten oder schulvermeidendes Verhalten gezeigt haben bietet dieses Projekt einen sicheren Ort um sich auf den Hauptschulabschluss vorzubereiten. Sie bekommen die Chance schrittweise leistungsfähiger zu werden um den Anforderungen einer Ausbildung gerecht zu werden.

Der Unterricht findet Montag bis Freitag, jeweils von 09:00 – 13:00Uhr statt. In dieser Zeit werden den jungen Menschen alle prüfungsrelevanten Lerninhalte vermittelt, zusätzlich wird gemeinsam mit allen Beteiligten eine Berufswegeplanung erarbeitet welche auch die Vermittlung in Praktika vorsieht. Bei Bedarf können auch Erstkontakte bei der Agentur für Arbeit begleitet werden. Ziel des Projektes ist es innerhalb von einem Schuljahr den Hauptschulabschluss zu absolvieren, bei Bedarf kann die Maßnahme um ein weiteres Jahr verlängert werden.

Mögliche Betreuungsinhalte sind:

• Geregelter Unterricht
• Individuelle Förderung im defizitären Bereich
• Aufbau von Lernstrukturen
• Abbau von stofflichen Defiziten
• Berufswegeplanung

Sozialpädagogische Familienhilfe soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erzie–
hungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie
im Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie ist in der Regel
auf längere Dauer angelegt und erfordert die Mitarbeit der Familie.

Sozialpädagogische Familienhilfe eine intensive Form der ambulanten Hilfe zur Erziehung begreift Famili–
en als soziale Systeme die im Kontext ihres gesamten Lebensumfeldes betrachtet werden müssen. Hier–
bei geht es nicht nur um Schwierigkeiten einzelner Kinder, sondern um das gesamte Lebensumfeld der
Kinder innerhalb der Familien, das es zu erhalten gibt. Es wird dabei davon ausgegangen, dass in vielen
Familien, die sich in Krisensituationen befinden bzw. Unterstützung bei der Bewältigung des Alltages be–
nötigen, häufig ausreichende Ressourcen vorhanden sind, die es den Familien auf Dauer wieder ermögli–
chen, ohne fremde Hilfe auszukommen. Aufgabe der Sozialpädagogischen Familienhilfe ist es, diese vor–
handenen Ressourcen zu entdecken, zu stärken und weiter zu entwickeln